Berufsinfoabend an der Carl-Netter-Realschule Bühl

Die Berufsfindung stellt die Weichen für das weitere Leben von Jugendlichen. Da auf diesem Weg eine aktive Begleitung durch die Eltern besonders wichtig ist, findet an der Carl-Netter-Realschule jedes Jahr ein Informationsabend speziell für die Eltern der Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 statt. So auch in diesem Jahr, da in der Aula alle erforderlichen Hygienevorschriften eingehalten werden können.
Um den Eltern den Ablauf der Berufsfindung, die verschiedenen Bildungs- und Ausbildungswege, Erwartungen der Betriebe und weiterführenden Schulen, Bewerbungsverfahren und – fristen sowie die aktuelle Ausildungsmarktsituation aufzuzeigen, waren mehrere Referenten eingeladen.
Nach der Begrüßung durch Herrn Realschulrektor Steffen Faller freute sich Herr Christian Späth von der Arbeitsagentur, dass trotz der aktuellen Situation großes Interesse seitens der Eltern besteht. Eltern sind seiner Erfahrung nach der entscheidende Faktor. Weiter hob er die Wichtigkeit von Praktika hervor und ermunterte die Eltern immer wieder das Gespräch mit ihren Kindern zu suchen. Ebenfalls konnte er mit Hilfe aktueller Daten und Fakten zur Berufswahl den künftigen Fachkräftemangel aufzeigen.
Herr Bernd Jacobs von der HLA war stellvertretend für alle weiterführenden Bühler Schulen anwesend und informierte über die verschiedenen schulischen Möglichkeiten nach der Realschule und die dafür erforderlichen Voraussetzungen. Ihm war es wichtig, zu verdeutlichen, dass eine weiterführende Schule vor allem für die Schüler geeignet ist, die die Theorie lieben. Allen anderen empfiehlt er eine Berufsausbildung, welche in keinem Fall eine Sackgasse ist. Denn in Deutschland gilt die Devise „Kein Abschluss ohne Anschluss“.
Genau diese Devise verdeutlichte Herr Manuel Benz, der Schulleiter der Caritas-Fachschule für Pflegeberufe „Sancta Maria“ mit Hilfe seines eigenen Werdegangs. Er selbst begann seine Laufbahn ursprünglich als Realschüler. Benz zeigte auch auf, wie wichtig die Pflege ist und vor allem in Zukunft sein wird: „Arbeitslosigkeit in der Pflege gibt es nicht.“ Ausführliche Informationen erhielten die Eltern zur Reform der Pflegeberufe 2020 und der damit einhergehenden Generalistischen Pflegeausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau. Auch zeigte er die vielen Fort- und Weiterbildungs-, sowie Studienmöglichkeiten nach der Ausbildung auf und informierte, dass man mit Abitur sogar parallel zur Ausbildung den Bachelorstudiengang Pflege belegen kann.
Als Vertreter für den öffentlichen Dienst waren die Ausbildungsleiterin der Sparkasse Bühl, Frau Simone Koch und Herr Helmut Peter vom Referat Personal Aus- und Fortbildung / Einstellungsberatung vom Polizeipräsidium Offenburg anwesend.
Beide informierten über die verschiedenen Möglichkeiten und Laufbahnen und legten Wert auf Wissenswertes zum Thema Bewerbung und was Auszubildende an Fähigkeiten und Fertigkeiten mitbringen sollen. Frau Koch verdeutlichte, wie wichtig Selbstständigkeit ist. Die Jugendlichen sollen doch gerne selbst bei den Firmen anrufen, wenn sie etwas wissen möchten. Das macht einen besseren Eindruck als wenn das die Eltern übernehmen. Auch sollte man in die Bewerbungsschreiben Zeit investieren, es geht immerhin um nichts Geringeres als die eigene Zukunft. Herr Peter verwies auf die Wichtigkeit der deutschen Sprache bei der Polizei. Auch wenn die Polizeiarbeit vielfältig, abwechslungsreich und interessant ist, so gehört auch die Schreibtischarbeit dazu und es ist als Polizist wichtig sich in Wort und Schrift korrekt ausdrücken zu können. Nach dem Grundsatz „Wir sind für die Menschen da!“ bietet die Polizei zur Zeit „Walk and Talk“ an. D.h., wer sich über den Polizeiberuf informieren möchte, darf sich gerne melden und erhält alle wichtigen Informationen bei einem Spaziergang mit Maske an der frischen Luft.